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61% der Medizintechnikhersteller erwarten Umsatzrückgang

Laut Umfrage könnte eine längere, durch Corona bedingte Abschwächung der Auftragslage trotz eines überwiegend positiven Jahresbeginns zu deutlichen Umsatzeinbrüchen im Gesamtjahr führen.

61% der Medizintechnikhersteller erwarten Umsatzrückgang

Zunehmend negativer Einfluss bei längerem Corona-Lockdown befürchtet!

Kaum ein Bereich steht aktuell so sehr im Fokus wie das Gesundheitswesen. Die rasche Steigerung von Infektionszahlen und die Horror-Meldungen aus europäischen Staaten von kollabierten Gesundheitssystemen verstärkten diesen Eindruck.

Trotz der schlagartig gestiegenen Anforderungen an Krankenhäusern, sinkt die Nachfrage nach medizintechnischen Produkten, wie eine Umfrage des Branchenverbandes Sectaris gemeinsam mit Medical Mountains ergab.

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Jenseits von Beatmungsgeräten und Intensivbetten trifft die Coronakrise auch die Medizintechnikindustrie spürbar: Rund zwei Drittel der befragten Medizintechnikunternehmen die aktuelle Geschäftslage als verschlechtert. Eine deutlich geringere Nachfrage nach medizintechnischen Produkten verzeichnen 61 Prozent. Auch in den Lieferketten macht sich die Pandemie bemerkbar: Über logistische Engpässe klagen 47 Prozent, 42 Prozent über fehlende Zuliefererprodukte.

Laut Umfrage könnte eine längere, durch Corona bedingte Abschwächung der Auftragslage trotz eines überwiegend positiven Jahresbeginns zu deutlichen Umsatzeinbrüchen im Gesamtjahr führen. Bei einem Hochfahren der Wirtschaft ab Juni rechnen die Unternehmen im Jahresvergleich 2020/2019 mit einem Einbruch des Gesamtumsatzes von durchschnittlich 18 Prozent. Im schlechteren Fall, einem Lockdown bis August, wird sogar ein Minus von 28 Prozent für möglich gehalten. Je nach Produktportfolio und Größe der Unternehmen können diese Werte jedoch abweichen oder in Einzelfällen sogar besser ausfallen.

Hoffnung macht außerdem, dass auch wenn in den kommenden Monaten nicht von einer gänzlichen Rückkehr zur geschäftlichen Normalität auszugehen ist, ein kompletter globaler Stillstand eher unwahrscheinlich ist. So berichten Firmen etwa von zunehmenden Anfragen aus China. Etwas Abhilfe bei der aktuellen Situation verschaffen indes die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. So wird insbesondere dem Kurzarbeitergeld mit 61 Prozent eine hohe Relevanz beigemessen, gefolgt von Steuerstundungen mit 54 Prozent.

Um den Standort Deutschland nach der Krise wieder zu stärken, fordern die Befragten vor allem politische Schritte auf internationalem Parkett: Vor dem Hintergrund einer Exportquote von zuletzt rund 65 Prozent wird ein gestärkter Freihandel mit 81 Prozent als wichtig oder sehr wichtig angesehen. Einer stärkeren wirtschaftspolitischen Koordinierung auf EU-Ebene wird eine Relevanz von 74 Prozent beigemessen. Die Umfrage atmet auch den Innovationsdrang der Branche: Die Förderung von Forschung und Entwicklung wird mit 64 Prozent Wichtigkeit eingestuft, weitere innovationsfördernde Maßnahmen mit 72 Prozent.

Vanessa Tan
Vanessa Tan
Redakteurin
Lüneburg, Deutschland
Rena Garbe-Emden
Rena Garbe-Emden
Graphics Specialist
Lüneburg, Deutschland
Anja Van Bocxlaer
Anja Van Bocxlaer
Chefredakteurin und Konferenzmanagerin
Lüneburg, Deutschland
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