Großes Misstrauen in den alleinigen Einsatz von KI in der medizinischen Diagnostik!
Im Rahmen der Continentale-Studie 2019 "Digitalisierung in der Medizin – Skepsis in der Bevölkerung" wurden 1.464 Personen ab 18 Jahren telefonisch befragt. Ein Ergebnis der Studie: Eine Diagnose-Stellung ausschließlich per KI und ohne Einbeziehung eines Arztes können sich nur 5 Prozent der Befragten vorstellen.
Datenmissbrauch vs. Schnellerer Diagnose
Mehr als 90 Prozent der Befragten würden sich aktuell bei der Diagnose-Stellung entweder nicht ausschließlich oder gar nicht auf KI verlassen. Zwei Gründe dafür sind, so die Verfasser der Studie, dass die Mehrheit Gefahren durch Datenmissbrauch (70 Prozent) und Fehldiagnosen (68 Prozent) fürchtet.
Eine Chance sehen die Befragten in schnelleren Diagnose-Stellungen (55 Prozent). 44 Prozent glauben zudem, dass der Einsatz KI zukünftig zu einem Rückgang von Arztbesuchen führen könnte.
Befragte mit höherem Bildungsabschluss sind kritischer und zuversichtlicher zugleich
In der Studie zeigt sich ein Bildungseffekt: Die Risiken nennen häufiger Menschen mit Abitur oder Universitätsabschluss (Datenmissbrauch: 75 Prozent; Fehldiagnosen: 71 Prozent).
Auf der anderen Seite sieht diese Gruppe jedoch auch häufiger Chancen durch den Einsatz von KI. Die schnellere Diagnose-Stellung nennen 67 Prozent (niedrigerer Bildungsabschluss: 48 Prozent), weniger Arztbesuche erwarten 49 Prozent (niedrigerer Bildungsabschluss: 41 Prozent).
Jüngere sehen Chancen eher als Ältere – Frauen skeptischer
Vor allem die befragte Gruppe der 30- bis 39-Jährigen sieht die Chancen des KI-Einsatzes: 74 Prozent nennen in dieser Altersgruppe die schnellere Diagnose-Stellung, 58 Prozent den Rückgang von Arztbesuchen. Auch Männer halten die positiven Entwicklungen für wahrscheinlicher: 58 Prozent erwarten schnellere Diagnose-Stellungen (Frauen: 51 Prozent), 48 Prozent weniger Arztbesuche (Frauen: 39 Prozent).
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