Levi's

Alles passt! Mit RFID zur Lieblingsjeans

UHF RFID in +3.000 Levi's Stores weltweit. Schlankes Hardware Setup und RFID-Tags für alle.

RFID in +3.000 Levi's Stores weltweit

Mehr als 50 Millionen getaggte Artikel pro Jahr

Seit Levi Strauss 1870 mit einer robusten Arbeitshose den Urvater aller heute erhältlichen Jeans schneiderte, ist eine Menge passiert. Heute vertreibt Levi's 120 Jeans-Modelle für Herren und 80 für Damen in mehr als 3.000 unternehmenseigene/franchise-Stores sowie mehr als 50.000 externe Einzelhandelstandorte on- und offline in 110 Ländern. Dazu kommen Hemden, T-Shirts, Schuhe, und vieles mehr.

Aber wie stellt Levi's sicher, dass Kunden, die einen Store besuchen, aus der Vielfalt der Produkte immer das eine, exakt passende finden? Diese Frage beantwortet Levi's mit RFID.

Stefan Otte, Vice President Global Real Estate & Partner Retail Levi Strauss & Co. im interview mit RFID im Blick.

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Levi's-RFID-Journey in Europa

Nach Technologietests und -Evaluationen bereits früh in den 2000er Jahren, realisierte Levi‘s in Europa den ersten UHF-RFID-Piloten in einem Store in London im August 2017. Rund sechs Monate später startete Levi's mit dem Rollout in den eigenen, direkt von LS&Co. betriebenen Stores. Mitte 2018 folgten dann die Rollouts in den Franchise Stores.

Die RFID-Integration verfolgt dabei den exakt gleichen Plan wie bei allen Innovations-getriebenen Projekten: Zuerst wird eine neue Technologie oder IT-Anwendung in einem oder wenigen Stores pilotiert, dann erfolgt der Rollout in den eigenen Stores. Im Anschluss startet die Ausweitung auf Partner-betriebene Stores. „Die digitale Vernetzung der Stores ist wichtig, um Kunden in allen Stores das gleiche Einkaufserlebnis bieten zu können. Und dabei ist RFID eine der fundamentalen ‚Zutaten‘, unterstreicht Stefan Otte.

Digitale Vernetzung macht den Unterschied aus

Die übergeordnete Zielsetzung von Levi's ist, die Kundenzufriedenheit während und nach dem Store-Besuch zu erhöhen. Aus Sicht von Stefan Otte kann diese Ziel ausschließlich dann erreicht werden, wenn die Stores untereinander zu vorhandenen Beständen kommunizieren. Wenn keine akkurate Datenlage zum Bestand vorliegt, können viele Optionen in Richtung der Customer Experience einfach nicht realisiert werden.

"Vor der RFID-Integration agierten alle Stores, selbst wenn sie in großen Städten teilweise nur wenige Straßen von einander entfernt lagen, mehr oder weniger autark. Mit den Echtzeitinventurdaten, die seit der RFID-Einführung regelmäßig erhoben werden, ist es möglich, dass Stores untereinander quasi Handel betreiben. So kommen Kunden immer in kürzester Zeit zu ihrem Wunschprodukt."

RFID bei Levi's im Überblick

1. Source Tagging

Je früher im Warenstrom ein Produkt mit einem RFID-Tag gekennzeichnet werden kann, desto günstiger wird das Tagging und desto mehr Benefits können durch den RFID-Einsatz erzielt werden. Zwar werden entlang der Supply Chain (noch) nicht alle Optionen ausgeschöpft, doch das Taggen im DC – oder sogar erst im Store – wäre kosten- und zeitaufwendiger.

2. 15 Minuten pro Tag statt 2x im Jahr

Für alle Anwendungen, die auf das Ziel der höchstmöglichen Kundenzufriedenheit abzielen, ist eine tagesaktuelle Bestandsgenauigkeit von deutlich über 95 Prozent unabdingbar. Vor der RFID-Integration führten die Stores Inventuren alle sechs Monate durch. Heute erfolgt die Bestandserfassung täglich – und nimmt dabei lediglich 15 Minuten durchschnittlich in Anspruch.

3. Omnichannel

Kunden sollen das gewünschte Produkt in der richtigen Größe und umgehend auf dem Shopfloor finden. Sind diese drei Aspekte nicht auf Anhieb umsetzbar, dann sollte das Store-Personal gut gerüstet und technologisch soweit unterstützt werden, um die Kundenbedürfnisse sofort und umfassend mit einem Serviceangebot zu erfüllen. Datentransparenz ist ein entscheidender Faktor.

4. Smart Shielding

Die schnellste Bestandserfassung ist nutzlos, wenn Store-Bereiche nicht klar voneinander abgegrenzt sind. Werden im Frontstore Waren miterfasst, die im Lager liegen, werden diese Bestandsdaten unbrauchbar. Die Abschirmung von Bereichen mit baulichen Maßnahmen sind aufwendig und kostenintensiv. Mit einer virtuellen Lösung – dem Smart Shielding – lassen sich Maßnahmen kostengünstig und effizient umsetzen.

5. Erfolg in Zahlen

Im Durchschnitt erzielen Stores, die bereits vollständig RFID-fähig aufgerüstetet sind, Umsatzsteigerungen von rund fünf Prozent. In allen KPIs, wie beispielsweise dem Salesfloor Instock Indicator (SFI) liegen die Stores deutlich über 90 Prozent. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Zahlen der Levi's eigenen Stores oder die der von Partneren betriebenen Stores betrachtet werden.

Next Steps: Hardware & Software

Smart Shielding ist der Rollout-Turbo

Das Abschirmen von Storebereichen war zu Beginn des Rollouts ausschließlich über das Streichen der Wände mit metallhaltiger Farbe oder speziellen Wandbelägen möglich. Ein auf virtuellen Geofencing und Algorithmen basierendes Smart Shielding macht bauliche Maßnahmen überflüssig.

Schlankes Hardware Setup und RFID-Tags für alle

Das Hardware-Setup ist, sobald der Rollout in allen über 3.000 Stores weltweit abgeschlossen ist, exakt gleich. "Wir unterscheiden nicht zwischen Levi's-eigenen Stores und den rund 1.800 Geschäften, die von Partnern betrieben werden", berichtet Stefan Otte. In allen Stores kommen Zebra-Handhelds für Inventuren und Warenlokalisierungen zum Einsatz. Die Mitarbeiter nutzen als Schnittstelle zu den Daten Ipods, auf denen unterschiedliche Apps für die Services bereitstehen. Über Tablets können Kundenberatungen zusätzlich optimiert werden.

Sämtliche Levi's-Produkte werden direkt in der Herstellung getaggt. Das Unternehmen unterscheidet dabei nicht, ob Produkte über eigene Kanäle vertrieben werden oder im freien Handel verkauft werden. "Erstens wäre das Aufteilen nach getaggt und nicht-getaggt zu aufwendig. Zweitens sehen wir eine grundlegende Transformation im Handel, bei der RFID ein Enabler ist, den möglichst viele Marktteilnehmer nutzen sollten", erläutert Stefan Otte.

Funktions-Update: Replenishment App

Die Replenishment App ersetzt den aktuell etablierten Nachfüllprozess. Sämtliche Daten, Informationen und Aufträge werden in der App auf den Ipods der Mitarbeiter übersichtlich dargestellt. Dabei greift die App auf unterschiedliche Datenquellen zurück: POS-Daten, proaktive Forecast-Daten mit Blick auf zukünftige Verkäufe, sowie Inventurdaten aus dem täglichen Einsatz der RFID-Handhelds. „Die Möglichkeiten der App werden aktuell in sechs europäischen Filialen getestet und evaluiert.

Nach finalen Anpassungen wird die App in allen Levi's-eigenen Stores in der Zeit von April bis Mai 2021 integriert. Für die Mitarbeiter wird der manuelle Aufwand für Nachschubprozessrealisierungen deutlich gesenkt. Out-of-Stock-Situationen werden vermieden und die Kundenzufriedenheit durch ein erhöhtes Beratungsangebot und Warenvielfalt auf der Fläche nachhaltig gesteigert“, blickt Stefan Otte auf diesen Upgrade-Schritt voraus.

Quelle: RFID im Blick: Ausgabe 01-2021

Vortrag von Stefan Otte auf dem Think WIOT Day Retail 2021

Die Vorträge vom 17. Februar auf dem Think WIOT Day "Knowledge for Retailers" finden Sie in voller Länge hier.

Anja Van Bocxlaer
Anja Van Bocxlaer
Chefredakteurin und Konferenzmanagerin
Lüneburg, Deutschland
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