Stadium

Die RFID-gesteuerte Supply Chain

RFID-gesteuerte Supply Chain reduziert Überproduktion und Bestandsdefizite

Der erste Stadium-Store wurde 1987 in Stockholm eröffnet. Heute ist der schwedische Sportartikelhersteller mit 3000 Mitarbeitern und über 180 stationären Stores einer der größten Anbieter von Freizeitbekleidung in Nordeuropa. Das Filialnetz erstreckt sich über Schweden, Finnland und Norwegen. In den Stores gehören 50 Prozent der Waren zur Eigenmarke Stadium. Weitere 50 Prozent gehen auf Fremdmarken wie beispielsweise Nike, Adidas, Asics, Under Armour, Bullpadel oder Quiksilver zurück.

Inventur kontra Bestandsgenauigkeit

Seit Ende 2021 sind 85 Prozent aller Artikel in den Stores mit RFID-Etiketten ausgestattet. Zielsetzung: Erhöhung dieser Anzahl auf 100 Prozent. Das gilt auch für kostengünstige Produkte. Warum auch kostengünstige Produkte getaggt werden und die Vorteile einer durchgängigen RFID-gestützten Supply Chain überwiegen erklärt Johan Stenström, Supply Chain Developer und Projektverantwortlicher.

„Wir glaubten vor 2019 eine Bestandsgenauigkeit in den Geschäften von 99,5 Prozent zu haben. Das war das Ergebnis der jährlichen manuellen Inventur in den Geschäften. Dabei haben wir aber nicht beachtet, dass das Ergebnis der Inventur mit 99,5 Prozent nicht die Bestandsgenauigkeit im Geschäft abbildet“, erklärt Johan Stenström.

Store Manager meldeten beispielsweise, dass Mitarbeiter nach Artikeln suchen mussten, was bei einer Bestandsgenauigkeit von 99,5 Prozent nicht vorkommen dürfte. Eine eigenentwickelte Software bestätigte diese Annahme. Die Bestandsgenauigkeit lag nur bei zirka 70 Prozent. Das war der Grund, den RFID-Piloten in zwei Stockholmer Filialen zu starten.

Stadium

Stadium hat die Ergebnisse eines 3-monatigen Piloten mit 60.000 Artikeln konsequent in die Entscheidung für den RFID-Rollout umgesetzt. 2021 wurden alle Filialen mit RFID-fähiger Hardware und RFID-Etiketten ausgestattet. Schulungen für Mitarbeiter fanden remote statt.

 

Im Jahr 1974 eröffneten die Brüder Ulf und Bo Eklöf ein Sportgeschäft im Zentrum von Norrköping. Sie führten ein neues Konzept ein, bei dem die Kunden die Möglichkeit hatten, Sportartikel zu fühlen und anzufassen, anstatt sie wie bisher über den Ladentisch zu verkaufen. Das Konzept war erfolgreich und inspirierte die Brüder dazu, 1987 ihr erstes Stadium-Geschäft in Stockholm zu eröffnen.

About Stadium

Rückblick auf die Pilotphase

Im Jahr 2019 startete Stadium einen 3-monatigen Piloten, um den Nutzen der RFID-Technologie für die Prozesse im Store zu testen. 60.000 Produkte in zwei Stockholmer Filialen waren Teil des Projekts. Erst mit dem Einsatz der RFID-Technologie wurde die Bestandsgenauigkeit in der Pilotphase auf 97 Prozent gesteigert. Johan Stenström arbeitete nach Ablauf der Testphase die abschließende Bilanz aus und präsentierte die Ergebnisse dem Vorstand.

Zustimmung zum Rollout

Die Bewertung des Vorstandes fiel positiv aus. Das Vertrauen in die RFID-Technlogie war gegeben. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, wurde das Projekt sehr schnell vom Aufsichtsrat abgesegnet und die Geldmittel für den Rollout bereitgestellt. Bereits 2020 entschied der Vorstand, die RFID-Technologie in allen 180 Filialen einzuführen und das notwendige Budget zur Verfügung zu stellen. Wie wichtig die Digitalisierung via RFID von der Geschäftsleitung bewertet wurde, zeigt auch, dass 2021 alle anderen Projekte mit Ausnahme der Nachhaltigkeitsstrategie auf Eis lagen.

Rollout

Der Zeitplan für den RFID-Rollout sah sechs Geschäfte pro Woche vor. Im ersten Schritt wurden alle 117 Stadium-Stores mit der RFID-Technologie ausgestattet. Nach einer Evaluierungsphase folgten dann auch die über 60 Outlets. Die RFIDSchulung der Mitarbeiter während des Rollouts erfolgte nach der Methode „Train-the-Trainer“. Mitarbeiter in spezifischen Stores wurden geschult, um dann die RFID-Kenntnisse auf andere Stores zu übertragen. Der Fortschritt wurde von einem zentralen Support-Team überwacht. Um Schwierigkeiten im Rollout vorzubeugen, schalteten sich bei Herausforderungen filialübergreifend qualifizierte RFID-Experten ein. Die zweite Rollout- und Schulungsphase in den Stadium Outlets fand unter Remote-Bedingungen statt.

Nachhaltige Produktion und transparente Supply Chain verbessert den CO2-Fußabdruck

Der RFID-Rollout ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, da die Überproduktion von Sportbekleidung verhindert wird. 48,6 Prozent aller Produkte von Stadium werden nachhaltig hergestellt und mit einem Sustainability Label gekennzeichnet. Zu den Kriterien der Nachhaltigkeit zählen die 50-prozentige Herstellung aus recyceltem Material oder nachhaltiger Baumwolle, die Stofffärbung mit einem zu 50 Prozent Energie und Wasser sparenden Verfahren, die Produktion mit Cellulose basiertem Material und der Verzicht auf fossile Brennstoffe beim Transport.

Mindestens eines dieser Kriterien muss zutreffen, um das Sustainability Label zu legitimieren. Stadium hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu werden und den CO2-Fußabdruck der Eigenmarken um 50 Prozent zu verringern.

RFID-Tagging
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