70.000 Flachwäscheteile sind bereits getaggt
Den Start der UHF-RFID-Integration gab die im Servitex Verbund organisierte Wäscherei Stich mit Sitz in Bremen bereits Anfang 2018. Das über 80 Jahre bestehende Unternehmen entschied sich für die RFID-Technologie, da ein Bremer Hotel auf hochwertige Hotelleriewäsche setzte und der Bestand der einzelnen Wäschestücke exakt bestimmt werden sollte.
Moritz Stich leitet das Unternehmen seit 2018 als alleiniger Geschäftsführer in dritter Generation. Die Wäscherei Stich beschäftigt 116 Mitarbeiter und verarbeitet 26 Tonnen Wäsche am Tag. Der Aktionsradius der Wäscherei beträgt circa 150 Kilometer. Jetzt bahnt sich die nächste RFID-Ausbaustufe für Ende 2020 an.
Moritz Stich, Geschäftsführer Wäscherei Stich, im Interview mit RFID im Blick.
Wasser und Metall die größten Herausforderungen
Die ersten Erfahrungen die Moritz Stich und sein Team mit der RFID-Technologie sammelten, waren durchweg positiv, wenn auch herausfordernd: Wasser und das metallische Umfeld der Metall-Trolleys stellten physikalische Hürden für die RFID-Integration dar.
Die Entscheidung, etwa 40.000 Wäschestücke mit UHF-Etiketten zu patchen, war dennoch schnell getroffen. Betriebswirt Moritz Stich erkannte unmittelbar die Vorteile der verbesserten Bestandsgenauigkeit, der Reduzierung des Warenbestandes von Pool-Wäsche – Leihwäsche im Vermietservice – und die Datentransparenz. „Insbesondere der transparente Datenbestand ist sinnvoll für die effektive Gestaltung von Logistikprozessen und den effizienten Kundenkontakt“, so der Geschäftsführer.
RFID-Lösung kontinuierlich erweitert
Heute sind 70.000 Teile mit speziellen UHF-RFID-Labeln gepatcht. Vier Reader auf dem Gelände der Wäscherei erfassen die getaggten Wäschestücke an zentralen Punkten der Prozesskette. Aktuell bereitet Moritz Stich mit seinem Team eine Ausweitung der RFID-Lösung bis Ende 2020 vor. Insgesamt 30 Kundenstandorte sollen dann mit RFID-gepatchter Mietwäsche beliefert werden.
„Diese 30 Häuser verfügen über insgesamt 9.000 Betten. Für das Projekt werden 50.000 Wäschestücke mit RFID getagged. Die dann insgesamt 120.000 Wäschestücke machen dann 3 Prozent unserer Gesamtleistung aus“, blickt Moritz Stich voraus.
RFID-Know-how-Transfer in den Wäschereiverbund
Laut Moritz Stich überwiegen die Vorteile der RFID-Technologie in Bezug auf Logistik, Warenbestand und Kostenreduktion deutlich gegenüber den aufzuwendenden Kosten. „Letztendlich aber ist das oberste Ziel die Zufriedenheit unserer Kunden“, unterstreicht der Geschäftsführer.
Als Mitglied im Wäschereiverbund Servitex engagiert sich Moritz Stich für die Themen Technologieintegration und die innovative Weiterentwicklung von Maschinen für den Wäschereisektor, wie beispielsweise Großwäschereimaschinen oder Trocknungsanlagen. Servitex ist ein Verbund mittelständischer Dienstleister, der sich auf den Bereich Mietwäsche und Textilpflege in der Hotellerie spezialisiert hat. Der Verbund besteht aktuell aus fünf Wäschereien mit insgesamt 12 Standorten in Deutschland und zwei Partnerstandorten in Österreich und der Schweiz.