1. Herr Rahusen, was hat Stackforce veranlasst, Gründungsmitglied der mioty alliance zu werden?
Aufgrund unserer sehr guten Vernetzung im IoT-Umfeld hatten wir sehr früh Informationen zur mioty Entwicklung. Als Anbieter von Protocol Stacks für die verschiedenen Low Power IoT-Anwendungen, ist es für uns sehr wichtig, auf Höhe der technologischen Entwicklung zu sein.
Wir waren sehr früh von den Vorteilen und den unterschiedlichen Anwendungsfällen von mioty überzeugt und uns war bewusst, dass wir mit der Entwicklung eines mioty Protocol Stacks einen wichtigen Beitrag zum mioty-Ökosystem leisten können und damit ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung mit LPWAN vollzogen wird. Deswegen sind wir 2020 Gründungsmitglied der mioty alliance geworden.
2. Welches Produkt hat Stackforce zu mioty beigesteuert?
Wir haben für mioty einen Protocol Stack entwickelt, der es erlaubt, mioty-Funkübertragungen herzustellen und auf einer Vielzahl an Hardware-Plattformen eingesetzt werden kann. Der mioty Protocol Stack ist eine effiziente und besonders robuste sowie skalierbare Lösung für moderne IoT Konnektivität, der durch die innovative Technologie des Telegram Splitting neue Maßstäbe im Bereich der drahtlosen Datenübertragung setzt.
Der mioty Protocol Stack basiert auf dem ETSI Funkstandard TS 103 357. Dieser ist unabhänging von einer dedizierten Hardware-Plattform, d.h. er kann auf unterschiedlichste Mikrocontroller und Funkchips portiert werden und bietet somit eine größere Anwendbarkeit und Auswahlmöglichkeit als dies andere LPWAN-Technologien ermöglichen.
3. Warum halten Sie mioty für wichtig?
Mioty ist entwickelt worden, um störungsarme Funkübertragungen über weite Strecken mit vielen Geräten zu ermöglichen. Störungen werden sowohl von anderen mioty-Geräten als auch von fremden Geräten erzeugt, die im selben Frequenzbereich funken und stellen vor allem dann ein Problem dar, wenn Funkteilnehmer skalieren wollen.
Werden in einem LPWANFunknetzwerk viele Zähler wie z.B. Wasser-, Wärme-, Gas-, oder Stromzähler bzw. Sensoren zur Füllstandsmessung, zur Luftqualität, zur Messung von CO2 etc. eingesetzt oder zusätzlich hinzugefügt, was das erklärte Ziel des IoT ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die vielen Funksignale sich gegenseitig stören.
In einer Smart City Umgebung werden in so einem Szenario unter Umständen Zählerstände nicht aufgezeichnet, volle Mülltonnen nicht geleert oder in einem Industriesetting Maschinenzustandsdaten nicht empfangen.
In einem digitalen System muss die Datenübertragung jedoch unbedingt gewährleistet sein. Dies ist so wichtig, da mit mioty sehr große Funknetzwerke mit vielen Knoten realisiert werden, um eine maximale Skalierbarkeit zu erreichen.
4. Wie reagieren Sie auf die Behauptung, mioty wäre im Zeitalter von 5G im Prinzip überflüssig?
Die Anwedungsfälle im IoT Umfeld sind sehr vielfältig und auch die örtlichen Gegebenheiten varieren sehr stark. 5G hat sicherlich seine Daseinsberechtigung, aber vor allem in Anwendungsfällen, in denen lange Batterielebensdauern und deshalb sehr geringer Stromverbrauch entscheidende Rollen spielen, ist eine LPWAN-Technologie wie mioty die einzige Möglichkeit. Zum anderen bin ich bei 5G auf die Infrastruktur von einem mobilen Netzanbieter abhängig, mit dem Risiko, meine notwendige Datenübertragungssicherheit nicht gewährleisten zu können. Je nach Situation kann eine Coexistenz von mioty und 5G aber durchaus sinnvoll sein.
5. Kann mioty auch in bestehenden LoRaWANNetzen genutzt werden?
Ja natürlich. Mioty ist eine Softwarelösung, die auf relativ vielen Hardware-Plattformen umgesetzt werden kann. Sensoren in bestehenden LoRaWAN-Netzen können problemlos durch das Ändern der Software in ein mioty-Netz integriert werden.